Afrikanische Union lehnt Putins Getreideangebot ab

Die Afrikanische Union (AU) hat russische Vorschläge für Getreidelieferungen als unzureichend bezeichnet und einen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Präsident Wladimir Putin habe seine Bereitschaft gezeigt, den afrikanischen Staaten bei der Getreideversorgung zu helfen, sagte der AU-Vorsitzende Azali Assoumani gestern zum Abschluss des Russland-Afrika-Gipfels in Sankt Petersburg.

„Ja, das ist wichtig, aber es ist vielleicht nicht ganz ausreichend. Wir brauchen einen Waffenstillstand“, sagte Assoumani. Putin habe in diesem Zusammenhang auch eine Bereitschaft zu einem Dialog gezeigt. „Jetzt müssen wir die andere Seite überzeugen“, so der AU-Vorsitzende.

Kiew fordert Abzug russischer Truppen

Zuvor hatten mehrere der teilnehmenden afrikanischen Staaten ein Ende der Kämpfe und Verhandlungen gefordert. Ohne den Gastgeber direkt zu kritisieren, zeigten sie sich besorgt über die Folgen des von Russland begonnenen Krieges insbesondere für die Lebensmittelpreise. Am Donnerstag hatte Putin erklärt, kostenlos Getreide an sechs der am Gipfel teilnehmenden Länder zu liefern.

Die Regierung in Moskau hatte vor rund zehn Tagen das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer nicht mehr verlängert. Seitdem hat Russland wiederholt ukrainische Häfen und Getreidelager bombardiert.

Die Regierung in Kiew fordert vor Verhandlungen einen Abzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten. Russland wiederum hat erklärt, alle Gespräche müssten den „neuen Realitäten“ Rechnung tragen.