Tödlicher Sprung aus Brandwohnung in Berlin: Ermittlungen

Nach dem tödlichen Sprung zweier Menschen aus einer brennenden Hochhauswohnung in Berlin-Kreuzberg ermittelt die Polizei, weshalb es zu dem Brand gekommen ist. Einsatzkräfte waren gestern Abend noch am Unglücksort, ein Augenzeuge sprach von einem Trauma. Mehrere Anrainer hatten das Drama minutenlang mitangesehen. Die Feuerwehr bot Hilfe von Seelsorgern an, auch für die eigenen Einsatzkräfte.

Zwei Menschen waren auf der Flucht vor dem Brand in ihrer Wohnung aus dem zwölften Stock eines 15-stöckigen Gebäudes gesprungen. Trotz Reanimation starben sie noch an Ort und Stelle, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Obwohl die Feuerwehr ein Sprungkissen und eine Drehleiter vorbereitet hatte, hatten die beiden wohl keine Chance. Das Sprungkissen sei für höchstens 16 Meter ausgelegt, doch der zwölfte Stock bedeute eine Höhe von mehr als 30 Metern, sagte der Feuerwehrsprecher.

Probleme bei Drehleiter wegen falschparkender Autos

Falschparkende Autos hätten das Ausfahren einer Drehleiter verzögert, ergänzte er. Allerdings sei auch die Drehleiter für diese Höhe nicht ausreichend. „Bei einem Hochhaus ist der Rettungsweg innen gelegen“, sagte der Sprecher. Üblicherweise würde man nicht versuchen, jemanden aus dieser Höhe von außen zu retten.

Die Feuerwehr sprach am Abend bei den Toten von zwei Erwachsenen. Die Identität war unklar. Nach Angaben eines Zeugen handelte es sich um einen Mann und eine Frau. Ein Zeuge, der im Erdgeschoß des Hauses gegenüber wohnt, sagte der dpa, er habe den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.