Salzburger „Nathan“: Aufklärung als Scheinmoral

Wie lange kann sich ein Text treu bleiben? Auf der Salzburger Pernerinsel erwischt die Gelangweiltheit des bürgerlichen Theaters an sich selbst Gotthold Ephraim Lessings Toleranzstück „Nathan der Weise“. Auf einem Drehteller wird dieser Klassiker von Ulrich Rasche so lange durchzentrifugiert, dass er kaum von anderen Werken, die bei Rasche schon durch den Downbeat getrieben wurden, zu unterscheiden ist. Wenn man bei den Eröffnungsreden der Festspiele die Aufklärung beschwört, dann wird sie hier in der Selbstverliebtheit ertränkt.

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