Spitzentreffen von Palästinensergruppen in Ägypten

Im Bemühen um eine Überwindung der Spaltung zwischen verschiedenen rivalisierenden Palästinensergruppen ist Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gestern zu einem Besuch in Ägypten eingetroffen.

Abbas werde sowohl seinen ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi treffen als auch ein Spitzentreffen der Palästinensergruppen leiten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Zuvor war demzufolge bereits der Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, mit einer Delegation in Ägypten eingetroffen.

Boykott durch Islamischen Dschihad

Das heutige Treffen in der Stadt al-Alamain stehe im Zeichen der „Einheit“, sagte ein Mitarbeiter der Autonomiebehörde der Nachrichtenagentur AFP. Die verschiedenen Palästinenservertreter wollen sich demzufolge „auf einen nationalen Plan“ einigen, um „die Spaltung zu beenden, eine geeinte palästinensische Regierung zu bilden und Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abzuhalten“.

Der Hamas-Vertreter Taher al-Nunu sagte, seine Organisation wolle „die palästinensische Position vereinen“, um der „israelischen Besatzung entgegenzutreten“. Der Islamische Dschihad erklärte hingegen, das Treffen aus Protest gegen die Inhaftierung einiger seiner Mitglieder in den Gefängnissen der Autonomiebehörde zu boykottieren. Die vom Iran unterstützte militante Palästinenserorganisation konkurriert mit der Hamas um die Vorherrschaft im Gazastreifen.