Weiterer Rückgang bei Asylanträgen

Die Zahl der Asylanträge ist weiter rückläufig. Im Juni suchten 5.002 Menschen in Österreich um Asyl an. Das entspricht einem Rückgang um fast 50 Prozent gegenüber dem Juni des Vorjahres, als 9.733 Asylanträge gestellt wurden. Der rückläufige Trend zeigt sich auch in den Zahlen für das gesamte erste Halbjahr: Von Jänner bis Juni beantragten laut Innenministerium 22.990 Menschen Asyl. Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 32.351. Das entspricht einem Rückgang um 29 Prozent.

Bereits seit Februar gehen die monatlichen Asylzahlen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im langjährigen Vergleich sind sie allerdings nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau. Das Innenministerium führt die rückläufigen Zahlen auf Erfolge bei der Bekämpfung von Schlepperkriminalität, konsequente Kontrollen im Grenzbereich, schnelle Asylverfahren und internationale Kooperationen zurück.

Konkret werden das Ende der Visafreiheit für Menschen aus Indien und Tunesien in Serbien und die Rückkehrabkommen mit Indien und Marokko genannt. Entgegen dem Trend in anderen EU-Staaten habe Österreich im ersten Halbjahr 2023 einen starken Rückgang erreicht, hieß es.

FPÖ ortet „keinen Grund für Jubel“, ÖVP sieht „Erfolg“

„Kein Grund für Jubel“ sind die Asylzahlen für die Freiheitlichen. Beinahe 23.000 Asylanträge allein im ersten Halbjahr seien vielmehr ein „in Zahlen gegossenes Zeugnis des völligen Totalversagens“ der Bundesregierung, sagte Generalsekretär Michael Schnedlitz. Die „angebliche Asylbremse“ sei lediglich „heiße Luft aus der ÖVP-PR-Küche“.

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hingegen verbuchte die neuesten Asylzahlen als Erfolg für Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP). Die Asylstatistik des ersten Halbjahres sei „ein stichhaltiger Beweis“ für die „erfolgreiche Asylpolitik“, sagte Stocker. Schließlich sei die Reduktion der Anträge um knapp ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein „Faktum“. Auch werde der Erfolg im Vergleich mit den europäischen Partnerstaaten „sichtbar“, so Stocker in einer Aussendung.