Beschädigtes Gebäude in Moskau
IMAGO/TASS/Mikhail Tereshchenko
Bürogebäude getroffen

Moskau meldet neuen Drohnenangriff

Die russische Hauptstadt Moskau ist in der Nacht auf Sonntag erneut zum Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren auf Fotos schwere Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in Moskwa City seien zwei Drohnen durch die radioelektronische Abwehr zum Absturz gebracht worden. Im Moskauer Gebiet habe die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen, hieß es in der Mitteilung. Das Ministerium in Moskau machte das „Kiewer Regime“ für die Attacken verantwortlich.

Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach lediglich von „unbedeutenden Schäden“ an den Fassaden zweier Bürogebäude, Glassplitter zerstörter Scheiben krachten auf die Straßen. Moskauer vermuteten, dass mindestens eine Drohne in einem 50-geschoßigen Gebäude einschlug, wo auch das Ministerium für Digitalisierung Büros hat. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. Die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS meldete in der Früh, es sei ein Wachmann verletzt worden.

Beschädigtes Gebäude in Moskau
APA/AFP/Alexander Nemenov
Moskau meldete einen neuerlichen Drohnenangriff

Auch Flugverkehr umgeleitet

Der Agentur zufolge gab es auch auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo wegen der Gefahrenlage zeitweilig keine Starts und Landungen – Flüge seien umgeleitet worden. An anderen Flughäfen in der Region sei der Betrieb weitergelaufen.

Die russische Hauptstadt war bereits mehrfach Ziel von Drohnenangriffen. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew seit Kriegsbeginn mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Dort kam es durch die Angriffe zu Toten, Verletzten und enormen Schäden.

Angriffe auf Saporischschja und Sumy

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Großstadt Sumy wurden Sonntagabend unterdessen nach offiziellen Angaben mindestens zwei Menschen getötet. 20 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Stadtrat am Sonntag mit. Ein Gebäude der technischen Berufsschule wurde schwer beschädigt, wie auf Fotos ukrainischer Behörden zu sehen war.

Wieder Drohnenangriffe in Moskau

Am Samstag gab es wieder Drohnenangriffe auf Moskau. In der Ukraine kamen mehrere Menschen durch Raketenangriffe ums Leben.

Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine wurden nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet. Bei den Toten handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrates von Saporischschja, Anatolij Kurtew, auf Telegram mit. Eine weitere Frau sei verletzt worden.

Die Druckwelle der Rakete habe die Fenster von Hochhäusern zerstört und das Gebäude einer Bildungseinrichtung und einen Supermarkt beschädigt, fügte Kurtew hinzu. Von ukrainischen Medien veröffentlichte Fotos zeigten die zerstörte Fassade des Supermarkts.

Krim: Russische Berichte über 25 Drohnenangriffe

Laut russischen Behörden wurden unterdessen 25 ukrainische Drohnenangriffe auf der Krim abgewehrt. In der Nacht habe das „Kiewer Regime“ versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschießen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Flugabwehr habe 16 Drohnen abgeschossen. Die anderen neun Flugobjekte seien durch die radioelektronische Abwehr nahe der Landspitze Tarchankut im Westen der Krim zum Absturz gebracht worden. Es gebe keine Schäden und Verletzte.

Ukraine meldet Angriff auf Brücke zur Krim

Im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge schon zuvor einen erfolgreichen Angriff auf eine Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim durchgeführt und Vorstöße bei Bachmut im Osten erzielt.

Am Samstag habe man die Tschonhar-Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, attackiert und beschädigt, teilte die Abteilung für strategische Kommunikation der ukrainischen Armee mit.

Selenskyj besuchte Front bei Bachmut

Der russische Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, hatte zuvor zwar ebenfalls von ukrainischen Raketenangriffen auf die Eisenbahnstrecke berichtet, allerdings behauptet, alle zwölf Geschoße seien abgewehrt worden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Die Tschonhar-Brücke, die unter anderem eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee ist, war bereits im Juni von den Ukrainern angegriffen und beschädigt worden.

Wolodymyr Selenskyj besuchte Front

Der ukrainische Präsident besuchte die Front in Bachmut.

Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar schrieb auf Telegram, die eigene Armee rückte im Süden „allmählich, aber sicher“ in Richtung der Städte Melitopol und Berdjansk vor. Darüber hinaus teilte sie mit Blick auf die schweren Kämpfe an der Front im östlichen Gebiet Donezk mit: „Heute sind wir an der Südflanke um Bachmut weiter vorgerückt.“ Hier besuchte gestern auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Soldaten an der Front.

Putin dementiert ukrainische Erfolge an der Front

Entgegen anderslautender Berichten aus Kiew und dem Westen wies der russische Präsident Wladimir Putin ukrainische Vorstöße an der Front zurück. „Nein, es gibt keine größeren Veränderungen“, sagte Putin vor Journalisten in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg. „Natürlich wurde der Feind überall gestoppt und zurückgedrängt.“