Bericht: 795 Indigene in Bolsonaro-Ära in Brasilien ermordet

Während der Präsidentschaft des rechtsnationalen Präsidenten Jair Bolsonaro sind zwischen 2019 und 2022 in Brasilien 795 Tötungsdelikte an Indigenen registriert worden. Im vergangenen Jahr waren es 180 Fälle in dem Land. Die Daten sind in dem Bericht „Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien – 2022“ enthalten, der laut dem Nachrichtenportal amerika21.de vom Indigenen Missionsrat (CIMI) vorgestellt wurde.

CIMI wies auch darauf hin, dass die drei Bundesstaaten mit den höchsten Mordraten unter Indigenen auch die höchste Zahl der Suizide aufweisen. Zwischen 2019 und 2022 wurden insgesamt 535 Todesfälle von Indigenen durch Suizid gezählt, 74 Prozent davon in Amazonas, Mato Grosso do Sul und Roraima.

Unter der Regierung Bolsonaro habe es einen „programmatischen Fahrplan des Völkermordes“ gegeben, sagte Roberto Antonio Liebgott, Organisator des CIMI-Berichts. Der Bericht wurde Mitte der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung am Sitz der Nationalen Bischofskonferenz Brasiliens (CNBB) vorgestellt.

Im Jahr 2022 spiegelte sich die indigenenfeindliche Haltung der Regierung Bolsonaro auch in der Zunahme von Konflikten um territoriale Rechte wider, von denen landesweit 158 registriert wurden. Die illegale Ausbeutung von Ressourcen und Inbesitznahmen sowie Beschädigungen von indigenem Eigentum summierten sich auf 309 Fälle in mindestens 218 indigenen Gebieten in 25 Bundesstaaten des Landes.