Kiew: Raketenangriff auf südukrainische Industriestadt

Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist Behördenangaben zufolge mindestens ein Mensch getötet worden.

Ein vierstöckiges Gebäude einer Bildungseinrichtung und ein neunstöckiges Wohnhaus seien getroffen worden, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Wahrscheinlich seien weitere Menschen unter den Trümmern verschüttet.

Auf einem Video aus der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj, das im Internet verbreitet wurde, waren ein klaffendes Loch an der Seite eines neunstöckigen Gebäudes und ein Feuer im Inneren zu sehen. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Lokale Behörden melden Toten in Cherson

In der im Oktober 2022 von der Besatzung befreiten Stadt Cherson starb nach Angaben der lokalen ukrainischen Behörden ein Mitarbeiter eines städtischen Kommunalbetriebs durch russischen Artilleriebeschuss. Zwei seiner Kollegen seien verletzt worden. Der größere Teil des Gebiets Cherson ist weiter von russischen Truppen besetzt.

Die Ukraine berichtet auch wieder von schweren Kämpfen mit den russischen Invasionstruppen vor allem im Nordosten des Landes. Selenskyj bezeichnete den gestrigen Tag als „einen guten Tag, einen starken Tag“ an der Front, insbesondere in der Nähe der Stadt Bachmut, die im Mai nach monatelangen Kämpfen von russischen Truppen erobert wurde.

Russische Angriffe im Nordosten

Die russischen Truppen hätten in den vergangenen Tagen im Nordosten fast ununterbrochen angegriffen, sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gestern Abend. Die ukrainischen Streitkräfte hielten aber ihre Stellungen und hätten den Feind teils zurückgedrängt und ihm dabei schwere Verluste zugefügt.

Ziel des russischen Militärs sei es, die ukrainischen Streitkräfte dort zu binden und so vom Kampf um eine Rückeroberung von Bachmut abzulenken. Im Süden habe die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive inzwischen 200 Quadratkilometer zurückerobert. Doch seien die Vorstöße wegen stark befestigter Stellungen der russischen Armee und Minenfeldern begrenzt.