Litauens Präsident besorgt über Wagner-Söldner in Belarus

Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat sich besorgt über die Präsenz russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus gezeigt. Das stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und NATO-Landes der Agentur BNS zufolge heute bei einem Besuch am Grenzübergang Medininkai.

Nauseda sprach davon, dass es „wirklich zu verlockend“ sei, die Anwesenheit der Wagner-Gruppe nahe der litauischen Grenze nicht für verschiedene Provokationen zu nutzen. Ihm zufolge könnten diese sowohl gegen Polen und Litauen als auch gegen das ebenfalls an Belarus grenzende Lettland organisiert werden. Zugleich räumte er ein, dass es keine Anzeichen für die Vorbereitung solcher Provokationen gebe.

Söldner der Firma von Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgezogen. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass die Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien und ihre Kampferfahrung aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln sollen.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zum autoritär geführten Belarus, einem engen Verbündeten Russlands. Die Lage ist zudem angespannt, weil Schutzsuchende aus Krisengebieten in das EU-Land gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gefördert wird. Nauseda warnte zuvor, Wagner-Söldner könnten illegal die Grenzen überqueren und sich als Flüchtende ausgeben.