EU und die Philippinen wollen erneut über Freihandel sprechen

Nach jahrelangem Stillstand wollen die Europäische Union und die Philippinen die Gespräche über ein Freihandelsabkommen wieder aufnehmen. Darin liege ein „enormes Potenzial“ für beide Seiten, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute bei einem Besuch in der Hauptstadt Manila. Die Vorbereitungen sollen ihren Angaben zufolge sofort beginnen.

Die EU hatte bereits 2015 Freihandelsgespräche mit den Philippinen aufgenommen. Unter Präsident Rodrigo Duterte kamen sie aber zwei Jahre später zum Erliegen. Grund waren Menschenrechtsverstöße in Dutertes „Krieg gegen die Drogen“ mit Tausenden außergerichtlichen Tötungen.

Der philippinische Staatschef Ferdinand Marcos Jr. sagte bei dem Treffen mit von der Leyen, sein Land teile europäische Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Er sprach von „gleichgesinnten Partnern“. Menschenrechtsorganisationen kritisieren allerdings, die Lage unter Marcos Jr. bleibe extrem angespannt. Er ist der Sohn des früheren philippinischen Diktators Ferdinand Marcos.

Die Philippinen können derzeit mehr als 6.000 Produkte zollfrei in die Europäische Union ausführen. Die Ausnahmen sind aber an die Umsetzung mehrerer internationaler Normen geknüpft. Sie laufen Ende des Jahres aus.