Myanmars Militär verschiebt 2021 zugesagte Wahl

Die Militärregierung in Myanmar hat die nach ihrem Putsch 2021 zugesagten Wahlen verschoben. Junta-Chef General Min Aung Hlaing habe während einer Sitzung des Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrats (NDSC) den Ausnahmezustand um weitere sechs Monate verlängert, berichtete das Staatsfernsehen gestern.

Als Grund wurde anhaltende Gewalt genannt. „Um eine freie und faire Wahl abzuhalten und um ohne Angst wählen zu können, sind weiter Sicherheitsvorkehrungen notwendig“, hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung. „Daher muss der Ausnahmezustand verlängert werden.“

Das Militär hatte die gewählte Regierung unter Führung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und von Betrug bei den Wahlen im November 2020 gesprochen. Wahlbeobachter fanden dafür keine Beweise. Die Armee sagte anschließend eine Neuwahl bis August 2023 zu.

In dem Land kämpft eine Widerstandsbewegung an mehreren Fronten gegen das Militär. Deren hartes Vorgehen gegen ihre Gegner führte zu neuen westlichen Sanktionen. Vor dem Sturz der gewählten Regierung hatte Myanmar ein Jahrzehnt mit Reformen und internationaler Zusammenarbeit durchlaufen.