Anklage gegen senegalesischen Oppositionsführer erhoben

Der senegalesische Oppositionsführer Ousmane Sonko ist drei Tage nach seiner Festnahme wegen des Verdachts auf Aufruf zum Aufruhr angeklagt und inhaftiert worden. Sonko sei „angeklagt und in Haft genommen worden“, sagte sein Anwalt Ousseynou Ngom der Nachrichtenagentur AFP gestern. Senegals Innenminister Antoine Diome kündigte zudem die Auflösung von Sonkos Partei PASTEF an.

Sonko war am Freitag festgenommen worden. Die Vorwürfe gegen ihn reichen von der Unterwanderung der Staatssicherheit über die kriminelle Verbindung mit einer terroristischen Organisation bis hin zur Verbreitung falscher Nachrichten und Diebstahl.

Das Verbot von PASTEF wurde damit begründet, dass die Partei „regelmäßig“ einen Aufstand gefordert habe, was zu Zerstörungen und dem Verlust von Menschenleben geführt habe.

Ausschreitungen nach Gerichtsurteil

Nach einem Gerichtsurteil gegen Sonko wegen „Verführung der Jugend“ war es im Juni zu gewaltsamen Ausschreitungen im Senegal gekommen. Der Oppositionsführer war zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil er eine junge Frau zu unzüchtigem Verhalten angestiftet haben soll. Das Urteil wurde nie vollstreckt.

Der Generalstaatsanwalt erklärte, die neuen Vorwürfen hätten „nichts zu tun“ mit dem vorherigen Urteil, das Sonko auch die Teilnahme an der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr verbietet. Sonkos Anwälten zufolge setzte ihr Mandant einen Hungerstreik fort, den er am Sonntag begonnen habe. Anwalt Babacar Ndiaye sagte, Sonko bleibe womöglich bis zu einer Verhandlung in Haft.