Twitter klagt Aktivisten gegen Hassrede

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat gestern eine gemeinnützige Organisation geklagt, die sich dem Kampf gegen Hassrede verschrieben hat. Das Unternehmen beschuldigte das Center for Countering Digital Hate (CCDH), falsche Behauptungen aufzustellen und Werbekunden zu ermutigen, ihre Investitionen auf der Plattform zu stoppen.

Die Anwälte der Organisation hatten unlängst auf einen Brief von Twitter reagiert, in dem die Firma eine solche Klage angedroht hatte. Sie wiesen die Anschuldigungen zurück und bezeichneten den Vorstoß als Versuch, „diejenigen einzuschüchtern, die den Mut haben, sich gegen Aufwiegelung, Hassrede und schädliche Inhalte im Internet einzusetzen“.

Streit über Medienbericht

Auslöser des Streits ist ein Medienbericht über eine Studie der Organisation, der zufolge die Diskriminierung von Minderheiten auf dem Kurznachrichtendienst zugenommen hat. Twitter-Chefin Linda Yaccarino bezeichnete den Bericht als falsch und sagte, er basiere auf „einer Sammlung falscher, irreführender und veralteter Kennzahlen, die größtenteils aus der Zeit kurz nach der Übernahme von Twitter stammen“.

Die US-Firma beschuldigte das CCDH in einem Blogbeitrag außerdem, unrechtmäßig Daten abgegriffen zu haben. Gleichzeitig bekräftigte sie, dass die in der Untersuchung enthaltenen Kennzahlen aus dem Zusammenhang gerissen wurden, um unbegründete Behauptungen aufzustellen.