Hunderte seit 2012 aus britischem Strafvollzug entkommen

Aus dem Strafvollzug in England und Wales sind innerhalb des vergangenen Jahrzehnts fast 2.500 Kriminelle entkommen oder versehentlich freigelassen worden. Viele seien unrechtmäßig freigekommen, sagte Steve Reed, justizpolitischer Sprecher der Oppositionspartei Labour, heute dem Sender Sky News zufolge.

Ein hartes Vorgehen gegen Straftäter und antisoziales Verhalten dürfte eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl sein. Die regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak betonen regelmäßig, sie würden stärker gegen Gesetzesverstöße vorgehen als Labour. Jetzt warf Schattenjustizminister Reed den Torys vor, sie seien zu nachsichtig.

Die Konservativen erwiderten, die Fluchtraten unter der letzten Labour-Regierung (bis 2010) seien deutlich höher gewesen. „Es besteht kein Zweifel, dass Kriminelle sich verzweifelt nach einer Labour-Regierung und einem schwachen Justizminister wie Steve Reed sehnen“, hieß es.

Aus den Zahlen des Justizministeriums geht hervor, dass seit 2012 insgesamt 1.780 Häftlinge entkamen. Der Großteil musste für eine Flucht keine physischen Barrieren wie Mauern oder Zäune überwinden. 672 Menschen wurden versehentlich entlassen.