Experte: Koranverbrennungen als Provokation

Die Koranverbrennungen und -schändungen in Schweden und Dänemark in den vergangenen Wochen seien eine „bewusste Beleidigung“ des Islam, so der Islamwissenschaftler Rüdiger Lohlker. Die Szene im Netz, die er hinter den Aktionen vermutet, sei in den vergangenen Jahren stärker geworden, sagt Lohlker im Gespräch mit religion.ORF.at. In Österreich wäre etwas Derartiges nicht möglich.

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Schweden überlegt Maßnahmen

Schweden will Maßnahmen ergreifen, um weitere Koranverbrennungen zu verhindern. Von dem Prinzip der Meinungsfreiheit will das nordische Land aber nicht abrücken, wie Ministerpräsident Ulf Kristersson heute vor der Presse erläuterte.

„Wir stehen für Meinungsfreiheit in Schweden ein“, sagte er. Dennoch solle geprüft werden, wie die Polizei einschreiten könne, um Verbrennungen des Koran in der Öffentlichkeit zu unterbinden, sollte die nationale Sicherheit in Gefahr sein.

Eine ähnliche Ankündigung hatte jüngst auch die dänische Regierung gemacht. Eine direkte rechtliche Grundlage für ein Verbot der Verbrennung des heiligen Buches des Islam gibt es derzeit nicht. Bisher entscheidet die Polizei darüber, ob sie Kundgebungen zulässt. Zuletzt war gestern in Stockholm ein Koranexemplar verbrannt worden. Schweden will zudem verstärkt seine Grenzen kontrollieren.