Polen gedenkt der Opfer des Warschauer Aufstands 1944

Am Gedenktag für den Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung 1944 hat die polnische Führung das Land zu Einigkeit und Wehrhaftigkeit aufgerufen. Die Aufständischen hätten für die Einheit Polens gekämpft, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki heute. Einigkeit sollte auch heute Erkennungszeichen der Polinnen und Polen sein, sagte er im Museum für den Warschauer Aufstand.

Vor 79 Jahren, am 1. August 1944, hatte die polnische Untergrundarmee Armia Krajowa die nationalsozialistischen Besatzer in Warschau angegriffen. Die Hauptstadt sollte in polnischer Hand sein, wenn von Osten sowjetische Truppen anrücken. Doch in 63 Tagen schlugen deutsche Truppen den Aufstand nieder, richteten Massaker an der Zivilbevölkerung an und zerstörten große Teile der Stadt.

Präsident Andrzej Duda sprach bei einer Veranstaltung von 180.000 ermordeten Zivilistinnen und Zivilisten. Als Lehre aus der Geschichte müsse Polen so stark sein, „dass es sich nicht verteidigen muss, weil es so stark ist, dass niemand es anzugreifen wagt“, sagte Duda. Oppositionsführer Donald Tusk sagte, die Aufständischen hätten ihr Leben für Werte wie Vaterlandsliebe, Freiheit und Menschenwürde gegeben.

Der 1. August ist in Polen jedes Jahr ein Tag tiefer Trauer mit Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen. Nachmittags heulen die Sirenen, weil das der vereinbarte Zeitpunkt für den Aufstand war.