Lizzo
Reuters/Helle Arensbak
Bodyshaming

Ex-Mitarbeiterinnen klagen Lizzo

Drei ehemalige Tänzerinnen der US-Sängerin Lizzo haben eine Klage gegen die Musikerin wegen des Vorwurfs der Schaffung eines feindseligen Arbeitsumfeldes eingereicht. Ausgerechnet der Künstlerin, die gegen Bodyshaming auftritt, wird nun neben anderen Verstößen gegen das kalifornische Arbeitsrecht genau das vorgeworfen.

Die Vorwürfe umfassten unter anderem „sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung“, erklärte die Anwaltskanzlei der Klägerinnen.

Zwei der drei Tänzerinnen seien schließlich entlassen worden, während die dritte „wegen des entsetzlichen Verhaltens kündigte“, hieß es in der Erklärung weiter. In einem Fall fühlten sich die Frauen nach eigenen Angaben unter Druck gesetzt, eine Sexshow im Amsterdamer Rotlichtviertel zu besuchen und die nackten Frauen anzugreifen. Eine der Klägerinnen habe aus Angst vor Nachteilen, obwohl sie das nicht gewollt habe, nach mehrmaliger Aufforderung schließlich die nackte Brust einer der Frauen angegriffen, heißt es in der Klageschrift.

Ex-Tänzerinnen klagen US-Sängerin Lizzo

Drei ehemalige Tänzerinnen der US-Künstlerin Lizzo haben eine Klage gegen die Sängerin, ihre Produktionsfirma Big Grrrl Big Touring (BGBT) und die Leiterin ihres Tanzteams eingereicht. Die Vorwürfe umfassten unter anderem „sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung“, erklärte die Anwaltskanzlei der Klägerinnen.

Faulheit vorgeworfen

Lizzos Tanzleiterin wird vorgeworfen, häufig sexuelle Kommentare abgegeben und ihren christlichen Glauben propagiert zu haben, insbesondere gegen vorehelichen Sex. Zudem gab es den Tänzerinnen zufolge zwischen den Etappen von Lizzos Welttournee einen längeren Streit über die Vergütung der Frauen.

Lizzos Produktionsfirma Big Grrrl Big Touring (BGBT) wird in der Klage ebenfalls genannt. Weiße Manager der Firma hätten den Tänzerinnen zufolge „den schwarzen Mitgliedern des Tanzteams“ oft vorgeworfen, faul und unprofessionell zu sein und eine schlechte Einstellung zu haben, heißt es. Diese Vorwürfe seien nicht gegen Mitglieder des Tanzteams erhoben worden, „die nicht schwarz sind“.

„Widerspricht allem, wofür Lizzo steht“

Einige der Vorwürfe zielen laut „New York Times“ offenbar auf Lizzos Ruf, sich für Bodypositivity und Inklusion einzusetzen, ab. Die Art, wie Lizzo und ihr Management die Tänzerinnen behandelt hätten, „widerspricht allem, wofür Lizzo in der Öffentlichkeit steht“, sagte einer der Anwälte der Klägerinnen, Ron Zambrano. Privat habe Lizzo die Tänzerinnen für deren Gewicht kritisiert und sie in einer Art und Weise herabgesetzt, „die nicht nur illegal, sondern auch völlig demoralisierend“ gewesen sei.

Eine der Tänzerinnen, bei der eine Essstörung festgestellt wurde, fühlte sich laut der Klageschrift durch Aussagen der Sängerin genötigt, ihre Gewichtszunahme zu erklären und intime Details ihres Privatlebens preiszugeben, um den Job nicht zu verlieren, heißt es unter anderem in der Klage.

Die Klage wurde in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien gegen Lizzo und andere eingereicht. Auf eine Bitte um Stellungnahme der Nachrichtenagentur AFP reagierte die Vertretung des Popstars nicht.