Vollmond in New York
AP/J. David Ake
August

Der Monat der „Supermonde“

Der Kosmos bietet im August ein doppeltes Spektakel: zwei Vollmonde, noch dazu „Supermonde“. Von einem „Supermond“ wird dann gesprochen, wenn sich der Mond in der Vollmondphase im oder nahe dem erdnächsten Punkt auf seiner Umlaufbahn um die Erde befindet. Der erste war in der Nacht auf Mittwoch zu sehen, der zweite folgt am 31. August.

Zwei Vollmonde in einem Kalendermonat sind selten, der zweite davon wird als „Blue Moon“ bezeichnet. Woher die Bezeichnung „Blauer Mond“ kommt, ist nicht sicher geklärt – der zweite Vollmond leuchtet jedenfalls nicht blau.

Da ein solches Ereignis selten eintritt, bedeutet die englische Formulierung „Once in a Blue Moon“ so viel wie „alle Jubeljahre“. Der nächste „Blaue Mond“ wird dann erst am 31. Mai 2026 zu sehen sein.

Vollmond auf Zypern
AP/Petros Karadjias
Für eine Runde um die Erde benötigt der Mond etwa 27 Tage. Seine Umlaufbahn ist nicht kreisrund, sondern elliptisch.
Vollmond in Vanderbilt, Nashville (USA)
AP/George Walker
Das führt dazu, dass sich der Mond einmal näher und einmal weiter weg von der Erde bewegt. Konkret variiert der Abstand zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern.
Vollmond in Kansas City (USA)
AP/Charlie Riedel
Von einem „Supermond“ wird dann gesprochen, wenn sich der Mond in der Vollmondphase im oder nahe dem erdnächsten Punkt auf seiner Umlaufbahn um die Erde, höchstens aber 360.000 Kilometer vom Mittelpunkt der Erde befindet.
Vollmond über Athen
APA/AFP/Aris Messinis
So ganz wird er seinem Namen aber nicht gerecht: Fachleute der NASA haben berechnet, dass ein „Supermond“ lediglich sieben bis maximal 14 Prozent größer als an anderen Tagen erscheint.
Vollmond in Malaga, Spanien
IMAGO/Jesus Merida
Der Größenunterschied entspräche der Differenz zwischen einer Ein-Euro- und einer Zwei-Euro-Münze. Durch die etwas größere Fläche wird mehr Sonnenlicht vom Mond reflektiert, sodass er heller erscheint.
Vollmond über der Hagia Sophia
APA/AFP/Yasin Akgul
Das letzte Mal, dass zwei volle „Supermonde“ den Himmel im selben Monat zierten, war 2018.
Vollmond in Gran Canaria, Spainien
Reuters/Borja Suarez
Der Begriff des „Supermondes“ ist weder historisch geprägt noch wissenschaftlich anerkannt. Er geht vielmehr auf die Arbeit des US-Astrologen Richard Nolle zurück, der erstmals 1979 über einen „Supermond“ schrieb.
Vollmond in Dubrovnik, Kroatien
IMAGO/Tonci Plazibat
Nolle publizierte den Begriff in Zusammenhang mit seiner These, wonach ein Voll- oder Neumond bei besonderer Erdnähe die Wahrscheinlichkeit für Erdbeben und Vulkanausbrüche erhöht.
Vollmond über der Skyline von New York
AP/Seth Wenig
Auch wenn Nolles Thesen zum „Supermond“ wissenschaftlich nicht bestätigt werden konnten, hat sich der Begriff als Erklärung für erdnahe Vollmonde in den letzten Jahrzehnten eingebürgert.
Vollmond auf der Krim
IMAGO/ITAR-TASS/Sergei Malgavko
Wer den „Supermond“ am Dienstag verpasst hat, hat am 31. August noch eine Chance. Der zweite Vollmond des Monats ist mit nur 357.181 Kilometer Abstand zur Erde sogar noch näher als sein Vorgänger.