Bergungsunternehmen drängt auf Autofrachterverlegung

Der schwer beschädigte Autofrachter vor der niederländischen Küste soll nach Ansicht des Bergungsunternehmens so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen geschleppt werden. Das Schiff sei stabil und das Feuer unter Kontrolle, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, im niederländischen TV-Magazin „Nieuwsuur“ gestern Abend. Bei erwartetem starkem Wind aus Nordwesten sei das massive Fahrzeug schwierig zu beherrschen.

Der Boskalis-Chef sagte, dass der Wind in den nächsten Tagen drehen könne. Der Frachter liegt nach Angaben der Wasserbehörde noch immer stabil an seinem jetzigen Ankerplatz, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog.

Über die Verlegung in einen Hafen sei noch keine Entscheidung getroffen worden, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde der dpa heute. Am Vorabend habe es ein kleines Problem mit einem Tau gegeben, mit dem der Frachter an einen Schlepper gekoppelt sei. Die Stabilität sei aber nicht in Gefahr gewesen.

„Das Oberdeck ist schwer beschädigt“

Die Bergungsexperten hatten die „Fremantle Highway“ eingehend kontrolliert. „Das Oberdeck ist schwer beschädigt“, sagte Berdowski. „Durch die enorme Kraft des Feuers sind auch Decks eingestürzt.“ Unklar ist noch, ob das Feuer wirklich gelöscht sei und ob die gesamte Ladung zerstört sei. Der rund 200 Meter lange Autofrachter hat auf elf Decks etwa 3.800 Autos geladen, darunter 500 E-Autos.

Vor gut einer Woche war das Feuer auf dem japanischen Schiff ausgebrochen. Der nächste größere Seehafen ist Eemshaven gleich an der deutschen Grenze. Eine Option ist auch die Verlegung ins deutsche Wilhelmshaven.