Urheberrechte: AFP klagt Twitter

Die Nachrichtenagentur AFP hat in Frankreich eine Urheberrechtsklage gegen Twitter eingereicht. Die Agentur verlange die Herausgabe von Daten, um die ihr zustehende Vergütung festzulegen, hieß es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung.

„Agence France-Presse bedauert die offensichtliche Weigerung von Twitter, das kürzlich in X umbenannt wurde, Gespräche aufzunehmen, um das Leistungsschutzrecht für die Presse umzusetzen“, hieß es weiter.

Die EU hatte 2019 im Zuge einer Urheberrechtsreform Unternehmen wie Google, YouTube und Facebook verpflichtet, Medienunternehmen und Kreative für die Übernahme von Inhalten angemessen zu vergüten. Die Novelle wurde unter anderem von Zeitungsverlegern und Nachrichtenagenturen wie AFP unterstützt. Frankreich hatte die EU-Auflagen als erster Mitgliedsstaat in nationales Recht umgesetzt.

„Als führender Verfechter von Leistungsschutzrechten für die Presse bleibt AFP in ihrem Engagement für diese Sache unerschütterlich“, betonte die Agentur. AFP werde weiterhin bei allen wichtigen Plattformen geeignete rechtliche Mittel einsetzen, „um eine faire Verteilung des Wertes, der durch das Teilen von Nachrichteninhalten entsteht, zu gewährleisten“.

Mehrere europäische Medien, unter ihnen AFP, haben inzwischen eine Vergütung ihrer Inhalte mit Google ausgehandelt. Drei französische Mediengruppen, Le Monde, Le Figaro und Les Echos-Le Parisien, sind kürzlich ebenfalls auf dem Rechtsweg gegen X vorgegangen.