Junta in Niger nennt Evakuierungen „grundlos“

Nach den Evakuierungsflügen für Hunderte Europäerinnen und Europäer aus Niger hat der Militärjunta-Chef jegliche Bedrohung für die Ausgeflogenen zurückgewiesen.

Franzosen in Niger seien nie „der geringsten Bedrohung“ ausgesetzt gewesen und hätten „keinen objektiven Grund, Niger zu verlassen“, sagte General Abdourahamane Tiani, der sich nach dem Putsch vergangene Woche als neuer Machthaber in dem afrikanischen Land präsentiert, in einer Fernsehansprache.

Frankreich erklärte inzwischen die Evakuierungsaktion aus Niger für beendet. Paris hatte die Evakuierung mit der Schließung des Luftraums in Niger begründet.

Evakuierungsflüge nach Paris und Rom

Auch die USA und Großbritannien ordneten das Ausfliegen eines Teils ihres Personals in der Botschaft in der Hauptstadt Niamey an. Zuvor hatte nach Frankreich auch Italien mit der Außerlandesbringung seiner und ausländischer Staatsbürgerinnen und -bürger aus dem westafrikanischen Land begonnen.

Ein Sonderflug sei gestern Früh in Rom gelandet, teilte Außenminister Antonio Tajani auf Twitter mit. An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA 87 Menschen, unter ihnen 36 Italiener, 21 Amerikaner, vier Bulgaren und zwei Österreicher.

Gelandetes Flugzeug aus Niger am Flugfeld am Flughafen Ciampino nahe Rom
Reuters/Remo Casilli

Ministerium: Insgesamt drei Österreicher ausgeflogen

Insgesamt konnten nach aktuellen Angaben aus dem Außenministerium in Wien bisher drei Österreicher aus Niger sicher außer Landes gebracht werden. Aktuell seien noch vier Österreicher mit Aufenthaltsort Niger beim Ministerium registriert, hieß es weiter.

Mit den in Niger Verbliebenen bestehe laufend direkter und persönlicher Kontakt zu Entwicklungen und weiteren Möglichkeiten, sie bei einer sicheren Ausreise zu unterstützen.