Präsident Venetiens urgiert Anmeldesystem für Touristen

Venedig droht die Einstufung als bedrohtes Weltkulturerbe. Nun urgiert Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, zu der die Lagunenstadt gehört, ein Anmeldesystem für Touristen und Touristinnen in Venedig. „Wenn wir einen Sitzplatz im Kino, im Stadion oder im Flugzeug buchen, können wir auch einen Besuch in Venedig buchen“, sagte Zaia im Interview mit dem TV-Sender Canale 5.

Touristen in Venedig
Reuters/Yara Nardi

Venedig sei ein Weltkulturerbe und ein Freilichtmuseum, das unbedingt bewahrt werden müsse, so Zaia. Er hob die Bedeutung des mobilen Dammsystems MOSE hervor, das die Lagunenstadt vor Überschwemmungen bewahrt. Dafür habe Italien neun Milliarden Euro ausgegeben, so Zaia.

Kontrolle via Handy angedacht

Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hatte empfohlen, Venedig und seine Lagune auf die Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen. Es gebe eine „anhaltende Verschlechterung durch menschliches Eingreifen“, hieß es jüngst in einer Mitteilung. Durch Klimakrise und Massentourismus drohten irreversible Veränderungen der Gegend.

Pläne der Gemeinde Venedig für ein „Eintrittsgeld“ und eine Onlinebuchung wurden aus technischen Gründen noch nicht umgesetzt. Tagestouristen und Tagestouristinnen sollen zwischen drei und zehn Euro zahlen. Ihre Präsenz soll auch mit Hilfe von Handys kontrolliert werden.