Demos zum Jahrestag der Unabhängigkeit in Niger

Zum 63. Jahrestag der Unabhängigkeit Nigers haben sich Tausende Menschen in der Hauptstadt Niamey versammelt, um ihre Unterstützung für die selbst ernannten neuen Militärmachthaber zu demonstrieren. Mit Blick auf die frühere Kolonialmacht Frankreich zeigten sie heute Plakate wie „Frankreich raus aus Afrika“. Einige schwenkten russische Fahnen.

Demonstration in Niamey
Reuters

Die am Protest Teilnehmenden waren dem Aufruf eines Bündnisses aus zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Anlass des Jahrestages gefolgt. Niger hatte 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich erreicht.

Anlässlich des Unabhängigkeitstages sagte US-Präsident Joe Biden, das westafrikanische Land stehe „vor einer großen Herausforderung für seine Demokratie“. Die Vereinigten Staaten würdigten demzufolge die jahrzehntelange Partnerschaft mit dem Land, die auf gemeinsamen demokratischen Werten und der Unterstützung einer zivilen Regierung beruhten.

Frankreich brachte Bürger außer Landes

Frankreich hatte zuvor die Außerlandesbringung seiner Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus dem Niger für beendet erklärt. 1.079 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, teilte das Außenministerium auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Neben 577 Französinnen und Franzosen und deren Angehörigen seien auch Menschen zahlreicher anderer Nationalitäten ausgeflogen worden. Paris hatte das auch mit der Schließung des Luftraums in Niger begründet. Nigers neue Militärjunta warf Frankreich vor, eine militärische Intervention zu planen.

Der nigrische Militärjunta-Chef hatte jegliche Bedrohung zurückgewiesen. Franzosen im Niger seien nie „der geringsten Bedrohung“ ausgesetzt gewesen und hätten „keinen objektiven Grund, den Niger zu verlassen“, sagte General Abdourahamane Tchiani, der sich nach dem Putsch vergangene Woche als neuer Machthaber in dem afrikanischen Land präsentiert, gestern in einer Fernsehansprache.