Screenshot zeigt eine Videoanimation mit einem Kopf in einer Toilettenschüssel
Screenshot youtube.com/@DaFuqBoom
Meme-Hit

Gen Z fühlt sich abgehängt

Millennials kennen das Gefühl, Boomer und alle dazwischen sowieso: Sprache und Humor der Jüngeren geben oft Rätsel auf. Nun ist offenbar auch die Gen Z betroffen. Generation Alpha – ab 2010 geboren – verwirrt mit ihrem Meme-Geschmack offenkundig die älteren Social-Media-Semester. Bestes Beispiel dafür ist die millionenfach geteilte YouTube-Serie „Skibidi Toilet“, in der singende Köpfe in Klomuscheln die Welt erobern wollen. Oder so ähnlich.

Bisher waren es die Gen-Z-Angehörigen (die heute 13- bis 30-Jährigen), die als erste native Smartphone-Generation Eltern und Großeltern in den sozialen Netzwerken mit Trends überforderten. Wer sich unter Memes noch einfache Bildwitze vorstellt und diese auf Facebook teilt, wurde von ihnen bereits vor Jahren spätestens dort abgehängt, wo TikTok, Twitch und Co. ihre Verbreitung fanden.

Jüngste Entwicklungen wie eben „Skibidi Toilet“ verwirren nun aber sogar die Gen Z, wie ein wahrer TikTok-Sturm der Entrüstung zeigt. Tausendfach wird dort in Videos der Schock des offenbar ungewohnten Unverständnisses verarbeitet – mit der zentralen Frage: „Was zur Hölle ist ‚Skibidi Toilet‘?“, vielfach gefolgt von: „Werde ich alt?“

Was (zur Hölle) ist „Skibidi Toilet“?

Abgesehen davon, dass die Gen Z ihre Entrüstung per TikTok auf die Generation Alpha schiebt, ist der Zusammenhang dieser mit den „Skibidi Toilet“-Memes, die mittlerweile auch auf Twitter und Co. die Runde machen, eher unklar. Alexey Gerasimov alias DaFuq!?Boom!, der Ersteller der mittlerweile 54-teiligen „Skibidi Toilet“-Serie, ist selbst keineswegs unter 13 Jahren (sondern 25). Höchst unwahrscheinlich ist eigentlich auch, dass es tatsächlich lauter Kinder sind, die seine Videos zum viralen Hit gemacht haben.

Fakt ist jedoch, dass der Youtuber 23 Millionen Abonnenten hat und mit seinen oft parodistischen Animationen zu den größten und am schnellsten wachsenden Influencern auf der Plattform zählt.

Die bisherigen Episoden von „Skibidi Toilet“ sind zwischen zehn Sekunden und einer Minute lang und wurden millionenfach abgerufen. „Skibidi Toilet“ zeigt älteren Userinnen und Usern schon durch das Hochformat der Serie, dass sie mit ihren Computer-Bildschirm-Sehgewohnheiten zur Auslaufminderheit gehören.

Spülen nicht vergessen

Gen Z dürfte das zwar weniger abschrecken, anders als es den Reaktionen zufolge der Inhalt tut. Wobei auch nicht ganz klar ist, ob es einen solchen eigentlich gibt. Köpfe, die aus Klomuscheln oder Pissoirs auftauchen, bekämpfen Körper, auf deren Hals an Kopfes Stelle Überwachungskameras sitzen. Es wird mit Laserpistolen geschossen, Ohrfeigen werden verteilt und – naheliegend eigentlich – Köpfe kurzerhand ins Klo gespült.

Im Verlauf der Serie entwickeln sich die Toilettenmonster weiter – können fliegen und erobern die Stadt. Dazu hämmert redundant ein Remix von Biser Kings „Dom Dom Yes Yes“, das in TikTok-Sphären auch für andere virale Phänomene schon herhalten durfte.

Vom Lückenfüllervideo zum YouTube-Hit

Wer eine tiefere Bedeutung sucht, wird nicht fündig werden – wie auch DaFuq!?Boom! selbst bestätigt. „Das Ursprungsvideo mit der singenden Toilette war eigentlich nur ein Lückenfüllervideo, weil ich gerade nichts anderes hatte, was ich veröffentlichen konnte“, erklärte er gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Eine tiefere Bedeutung allerdings habe aber nichts davon. Auch eine ihm manchmal unterstellte politische Botschaft, etwa Kritik an den USA und Russland, weist der Youtuber von sich. Seine Videos sollten „unerwartet“ und „random“ sein. Für alle Fans verriet er jedenfalls, dass die Serie trotz des Erfolges nicht endlos laufen werde: Ende des Jahres sei Schluss, das Serienfinale sei bereits geschrieben.