USA: Hunger darf nicht als Waffe eingesetzt werden

Nach der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Russland warnen die USA vor einer Blockade von Nahrungsmitteln in Konflikten. „Hunger darf nicht als Waffe eingesetzt werden“, sagte US-Außenminister Antony Blinken gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. Er präsentierte eine gemeinsame Erklärung mit über 80 Unterzeichnerstaaten.

Diese verpflichten sich zu Maßnahmen, um den Einsatz von Nahrungsmitteln als Kriegswaffe und das Aushungern von Zivilisten als Kriegstaktik zu beenden. „Ich fordere alle Mitgliedsstaaten auf, sich diesem Kommunique anzuschließen“, so Blinken.

Sorge vor Verschärfung von Hungerkrisen

Der US-Außenminister kritisierte Russland, das im Juli das Getreideabkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer trotz vieler internationaler Appelle auslaufen ließ. „Jedes Mitglied der Vereinten Nationen sollte Moskau sagen: genug! Genug, das Schwarze Meer als Erpressung zu nutzen. Genug, die am stärksten gefährdeten Menschen der Welt als Druckmittel zu behandeln.“

Wegen Russlands erneuter Blockade im Schwarzen Meer wird befürchtet, dass Hungerkrisen in ärmeren Ländern sich noch zuspitzen könnten. Im Rahmen des Abkommens konnten im vergangenen Jahr fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder verschifft werden.