Gewalt bei Eritrea-Festival in Stockholm: Viele Verletzte

Bei gewalttätigen Ausschreitungen am Rande eines eritreischen Kulturfestivals sind in Stockholm mehr als 50 Menschen verletzt worden, unter ihnen mindestens acht schwer.

Schwedische Medien berichteten von etwa 1.000 Gegendemonstrierenden, die sich gestern im Norden der Stadt versammelt und Steine auf Polizisten geworfen hätten. Aufnahmen zeigten Brände auf dem Festivalgelände, angezündete und zerstörte Fahrzeuge und mit Stöcken bewaffnete Männer. Augenzeugen und Reporter dort sprachen von chaotischen Szenen und Schlägereien.

Feuer bei Kulturfestival in Stockholm
APA/AFP/Tt News Agency/Magnus Lejhall

Etliche Menschen wurden laut Polizei festgenommen – rund 140 Menschen im Zusammenhang mit Störungen und der Auflösung einer öffentlichen Versammlung durch die Polizei, 40 hätten sich nicht im Land aufhalten dürfen. Eine Person wurde wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen.

Bis zum frühen Abend zählte die Polizei 52 Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen. Die Region Stockholm sprach von 15 Menschen, die ins Krankenhaus gebracht worden seien, unter ihnen acht Schwerverletzte.

Ein Polizeisprecher sagte dem Rundfunksender SVT, dass sich außerdem drei Polizeibeamte Verletzungen zugezogen hätten. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen gewalttätiger Ausschreitungen, Brandstiftung und schwerer Sabotage der Einsatzkräfte auf.

Wegen Regimeunterstützung seit Jahren in der Kritik

Das Festival wird seit Jahren auf einer Wiese im Norden der schwedischen Hauptstadt veranstaltet. Nach Polizeiangaben handelt es sich um eine Zusammenkunft unter anderem mit Seminaren, Debatten, Gesangswettbewerben und einem Jahrmarkt.

Unmittelbar neben dem Gelände gab es eine weitere Zusammenkunft, bei der die Ausschreitungen begonnen hatten. Wie die Zeitung „Dagens Nyheter“ berichtete, stand das Festival in der Vergangenheit wegen der Einladung von Gästen in der Kritik, die die politische Führung in Eritrea unterstützen.