Ukrainischer Angriff auf Marinestützpunkt

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Angriff auf den Marinestützpunkt in Noworossijsk an der Schwarzmeer-Küste abgewehrt. In der Nacht seien zwei Seedrohnen auf die Hafenstadt am südrussischen Festland zugefahren, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau heute Früh mit.

Russische Boote hätten daraufhin das Feuer eröffnet und die unbemannten Objekte zerstört. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Aus Kiew hieß es, dass ein Landungsschiff schwer beschädigt wurde. Ein Video des Einsatzes zeige, wie eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien einen Informanten. Das Schiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben.

Offenbar Explosionen bei Noworossijsk

Zuvor hatten Menschen in sozialen Netzwerken von Schuss- und Explosionsgeräuschen bei Noworossijsk berichtet. Die im Gebiet Krasnodar gelegene Hafenstadt ist ein Stützpunkt der russischen Schwarzmeer-Flotte sowie ein wichtiger Standort für den Ölexport. Das Kaspische Pipelinekonsortium, das in Noworossijsk Erdöl verlädt, teilte mit, der Schiffsverkehr dort sei vorübergehend eingestellt.

Das russische Militär berichtete zudem von mehr als einem Dutzend ukrainischer Flugdrohnen, die angeblich in der Nacht über der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt worden seien.

Ukrainische Hafenanlagen kontinuierlich beschossen

Erst Anfang der Woche hatte Russland, das selbst in viel größerem Umfang und mit deutlich verheerenderen Folgen ukrainische Schwarzmeer-Häfen bombardiert, Kiew einen Angriffsversuch mit Seedrohnen auf Schiffe unweit der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim vorgeworfen.

Mehr als 17 Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges ist die Lage im Schwarzen Meer besonders angespannt, nachdem Moskau vor wenigen Wochen ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt hatte. Seitdem bombardiert das russische Militär immer wieder ukrainische Küstenregionen, wobei schon Hafeninfrastruktur und Speicher für Agrarprodukte schwer beschädigt wurden.