Fußball-WM: Missbrauchsvorwürfe gegen Sambia-Trainer

Der Trainer des sambischen Fußballnationalteams, Bruce Mwape, wird beschuldigt, vor dem letzten Spiel der Sambierinnen bei der Fußballweltmeisterschaft einer Spielerin an die Brust gegriffen zu haben. Darüber berichtete gestern der britische „Guardian“.

Nach Angaben einer dem Team nahestehenden Quelle beobachteten mehrere Spielerinnen den Vorfall am Freitag vergangener Woche nach dem Training. Es sei „nicht angemessen, dass ein Trainer die Brüste einer Spielerin berührt“, so die Quelle.

FIFA bestätigt Beschwerde

Die FIFA bestätigte, eine offizielle Beschwerde über den mutmaßlichen Vorfall erhalten zu haben. Man nehme jede Anschuldigung von Fehlverhalten sehr ernst, aus Vertraulichkeitsgründen könne man allerdings keine weiteren Einzelheiten bekanntgeben, hieß es.

Der Sambische Fußballverband (FAZ) und Mwape antworteten nicht auf Fragen des „Guardian“, in einer Erklärung hielt der FAZ allerdings fest, keine Beschwerde erhalten zu haben. Man sei überrascht über das angebliche Fehlverhalten des Trainers.

Vorwürfe bereits 2022

Gegen Mwape, der seit 2018 Teamtrainer ist und bei der ersten WM-Qualifikation dabei war, gab es schon einmal Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs. Im September des letzten Jahres gab die FAZ bekannt, dass gegen Mwape und den Trainer der U17-Auswahl ermittelt wird. Dieser verließ die Trainerstelle, ohne dass die FAZ das offiziell bekanntgegeben hätte.

„Wenn Mwape mit jemandem schlafen will, muss man Ja sagen“, zitierte der „Guardian“ eine Spielerin, die namentlich nicht genannt werden wollte. Es sei normal, dass der Trainer mit den Spielerinnen ihrer Mannschaft schlafe.

Mwape selbst bestritt zuletzt die Anschuldigungen gegen ihn. Vor der WM hatte er gesagt, man spreche immer noch über dieselben Anschuldigungen, die – soweit es ihn betreffe – falsch sind. Weiters sagte er, dass „die Wahrheit in dieser Angelegenheit ans Licht kommen sollte“.