Indische Sonde erreichte Mondumlaufbahn

Indien ist seinem Ziel einer Mondlandung einen Schritt näher gekommen. Der Raumflugkörper „Chandrayaan-3“ sei erfolgreich in die Mondumlaufbahn eingetreten, teilte die Indische Raumfahrtbehörde (ISRO) gestern mit. Wenn die Mission weiter nach Plan verläuft, wird „Chandrayaan-3“ am 23. oder 24. August in der Nähe des kaum erforschten Südpols des Mondes landen. Indien wäre dann nach den USA, Russland und China die vierte Nation, der eine kontrollierte Mondlandung gelingt.

Eine Rakete mit „Chandrayaan-3“ war am 14. Juli von der südindischen Insel Sriharikota ins All gestartet. Die Mondsonde brauchte deutlich länger zu dem Erdtrabanten als etwa die bemannten „Apollo“-Missionen der USA in den 1960er und 70er Jahren. Diese hatten den Erdtrabanten innerhalb von wenigen Tagen erreicht. Dafür sind die Kosten der indischen Mission mit knapp 75 Millionen Dollar (68,52 Mio. Euro) deutlich geringer als in anderen Ländern.

Vor vier Jahren hatte Indien schon einmal versucht, eine Rakete zum Mond zu schicken. Damals riss kurz vor der geplanten Landung der Kontakt zum Kontrollzentrum auf der Erde ab.

Indien hatte 2008 erstmals eine Sonde in die Mondumlaufbahn geschickt. Die „Chandrayaan-1“ hatte den Erdtrabanten lediglich umkreist, war aber nicht gelandet. Seitdem wurde Indiens Raumfahrtprogramm deutlich ausgebaut.