Schiffbruch vor Lampedusa: Zwei Tote und ein Vermisster

Vor der Insel Lampedusa hat sich erneut ein Unglück ereignet. Die italienische Küstenwache barg die Leichen einer Frau und eines eineinhalbjährigen Kindes. Die beiden waren bei einem Schiffsunglück, das sich gestern Nachmittag etwa 23 Meilen südwestlich von Lampedusa ereignet hatte, ertrunken. Die Leichen wurden an Bord von zwei Motorbooten der Küstenwache genommen.

Insgesamt befanden sich 57 Menschen an Bord des verunglückten Bootes, das angesichts der stürmischen See gegen die Felsen prallte. Eine weitere Person wird noch vermisst, wahrscheinlich ein Minderjähriger. Zu den Überlebenden zählt auch der Ehemann der verstorbenen Frau. Die 57 Geflüchtete stammten nach eigenen Angaben aus der Elfenbeinküste, Gambia, Guinea, Mali und Senegal.

Die Insel Lampedusa ist erneut mit starken Flüchtlingsbewegungen konfrontiert. Die Zahl der in diesem Jahr in Italien angekommenen Schutzsuchenden hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 mehr als verdoppelt. Zwischen Jänner und Anfang August erreichten 91.000 Menschen per Schiff über das Mittelmeer die Küste Süditaliens, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 40.000, wie aus Angaben des italienischen Innenministeriums hervorgeht.