FPÖ will Entschädigung für Postings zu Geld aus Russland

Weil sie ein Posting der SPÖ geteilt haben, sollen 30 Personen von den Anwälten des FPÖ-Chefs Herbert Kickl zu Entschädigungszahlungen aufgefordert worden sein. Das berichtete die „Kronen Zeitung“ gestern. Die SPÖ hatte in einer Aussendung behauptet, die Freiheitlichen hätten Geld aus Russland erhalten. Nach einer Klage der FPÖ kam es zu einem Vergleich – die SPÖ muss der FPÖ rund 2.790 Euro zahlen.

Der mittlerweile abgelöste SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch hatte am 3. Februar via Aussendung in den Raum gestellt, die FPÖ habe für Anträge über die Aufhebung antirussischer Sanktionen im Nationalrat Geld von Kreml-Propagandisten entgegengenommen. Vor dem Handelsgericht Wien haben sich beide Seiten Ende Juni schließlich auf einen Vergleich geeinigt. Die SPÖ hat die Behauptung bereits als unwahr widerrufen.

Die „Kronen Zeitung“ berichtete nun, dass die Völk Rechtsanwalts GmbH, die Kickl in Medienangelegenheiten vertrete, auch 30 Personen, die ein entsprechendes SPÖ-Posting auf ihrem privaten Facebook-Account geteilt hatten, zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 1.000 Euro sowie zur Abgabe einer Unterlassungserklärung bis Ende Juli aufforderten, um einen Rechtsstreit zu vermeiden.

FPÖ: Lösungen finden bei finanziellen Problemen

Dass nur 30 Personen ein Schreiben bekommen hätten, obwohl das Posting von mehreren hundert Menschen in Umlauf gebracht worden sei, begründete die FPÖ laut „Kronen Zeitung“ damit, dass man sich auf jene konzentriert habe, „von denen wir ausgehen können, dass sie es wissentlich getan haben und die sich der Tragweite bewusst sind“.

Diese Personen würden in einem politischen Kontext stehen und wissen, wie man sich in sozialen Netzwerken verhalten müsse, sagte ein Sprecher zur APA. Es gehe der FPÖ schließlich hauptsächlich um die Unterlassungserklärung. Wenn Betroffene finanzielle Probleme hätten, könne man Lösungen finden, wurde betont.