Belarussische Opposition will sich stärker formieren

Die im Exil lebenden Gegner des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko wollen sich stärker formieren. Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja forderte gestern auf einer Veranstaltung in Polen die Kritiker der Regierung auf, sich zu vereinen und die Schaffung einer Bewegung „Neues Belarus“ zu unterstützen.

Zudem sollten „neue belarussische Pässe“ ausgegeben werden, um deren internationale Anerkennung man sich bemühen wolle.

Tichanowskaja äußerte sich am Vorabend des dritten Jahrestages ihrer erfolglosen Proteste nach den Wahlen im Jahr 2020. Damals war die heute 40-Jährige gegen Lukaschenko angetreten und hatte nach Einschätzung ihrer Anhänger und Anhängerinnen auch gewonnen.

Die Wahlbehörde erklärte allerdings den Amtsinhaber zum Sieger, der das Land seit fast 30 Jahren mit harter Hand regiert und gegen seine Gegner vorgeht. Auch Tichanowskaja war nach der Wahl ins Ausland geflohen. Vor einem Jahr gründete sie eine selbst ernannte Exilregierung und eröffnete rund 20 alternative Botschaften und Informationszentren im Ausland.