Kambodscha: Sohn von Langzeitherrscher neuer Regierungschef

Kambodschas König Norodom Sihamoni hat den Sohn von Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen (71) zum neuen Regierungschef des südostasiatischen Landes ernannt. General Hun Manet werde mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut, hieß es laut Medienberichten in einem heute vom König unterzeichneten Dekret.

Bildmontage zeigt Hun Sen und seinen Sohn Manet
Reuters/Cindy Liu

Der 45-Jährige besuchte die US-Militärakademie West Point und studierte im Westen. Sein Vater hatte ihn jahrelang als Nachfolger aufgebaut. Hun Sen hatte einst unter Diktator Pol Pot für die Roten Khmer gekämpft, war aber später zu den Vietnamesen übergelaufen.

Seit 1985 an der Macht

Hun Sen war seit 1985 an der Macht. Vor knapp zwei Wochen hatte er angekündigt, dass er zurücktreten und den Stab an seinen ältesten Sohn übergeben werde. Gleichzeitig kündigte er an, weiter seiner Kambodschanischen Volkspartei (CPP) vorstehen und 2024 Senatspräsident werden zu wollen.

Hun Sen, einer der am längsten amtierenden Regierungschefs der Welt, hatte sich erst bei der Parlamentswahl am 23. Juli wie erwartet den Machterhalt gesichert. Den Ergebnissen zufolge kam die CPP auf 120 Sitze in der 125-köpfigen Nationalversammlung. Diese muss nun die Ernennung seines Sohnes bestätigen, was als Formalität gilt.

Der autokratische Regierungschef hatte dank schwerer Repressionen vor der Wahl keine Konkurrenz zu befürchten. Der einzigen Oppositionspartei mit echten Chancen, der Candlelight Party, wurde im Vorfeld die Teilnahme verboten.