Bekannt aus „Tohuwabohu“: Jango Edwards gestorben

Der US-amerikanische Clown und Comedian Jango Edwards ist tot. Der 73-Jährige sei am Samstag in Barcelona gestorben, teilte der Bürgermeister der katalanischen Metropole, Jaume Collboni, auf Twitter mit. Edwards, der mit bürgerlichem Namen Stanley Ted Edwards hieß, hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt sei. Er wohnte seit vielen Jahren in Barcelona. Spanische Komödiantinnen und Komödianten würdigten ihn als „König der Clowns“. „Heute ist die Welt etwas trauriger“, schrieb die Gruppe weiblicher Clowns „Pepa Plana“ auf Twitter.

Der am 15. April 1950 in Detroit im US-Staat Michigan geborene Edwards war seit den 1970er Jahren vor allem in Europa aktiv, unter anderem mit seiner Truppe „The Friends Road Show“. Edwards gründete auch das Amsterdamer „Festival of Fools“, das zwischen 1975 und 1984 als eines der wichtigsten Clownfestivals der Welt galt. Im Jahr 2000 arbeitete der Amerikaner auch beim Zirkus Roncalli.

Mitgründer der Nouveau-Clown-Bewegung

Edwards galt als einer der Mitgründer der Nouveau-Clown-Bewegung – die der „Anarcho“-Clown in Interviews folgendermaßen erklärte: „Der Großteil unserer Arbeit findet nicht auf der Bühne stand. Unsere Arbeit ist das Leben. Wir arbeiten auf der Straße, mit Kindern, in Schulen, in Spitälern. Nouveau Clowns sind alle gleich, keiner konkurriert mit dem anderen. Im Zirkus ist das anders.“

In den 1980er und 1990er Jahren war Edwards auch in Österreich und Deutschland durch Bühnen- und TV-Auftritte einem breiteren Publikum bekannt. Vor allem durch seine Mitwirkung an der ORF-Sendung „Tohuwabohu“ erlangte er in Österreich Kultstatus.

Edwards brachte auch eine Platte heraus und wirkte in einigen Kinofilmen mit, etwa in „Tango durch Deutschland“ (1981) mit Eddie Constantine und als Geiger im Thomas-Gottschalk-Streifen „Zärtliche Chaoten II“ von 1988.