Offenbar keine Militärintervention in Niger geplant

Trotz des Auslaufens eines von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) an die Putschisten in Niger gestellten Ultimatums soll es offenbar vorerst keine Truppenentsendung in den Krisenstaat geben. Eine unmittelbare Militärintervention werde in diesem Stadium nicht ins Auge gefasst, hieß es heute aus ECOWAS-Kreisen.

Stattdessen will man am Donnerstag in Nigerias Hauptstadt Abuja zusammenkommen, wie ECOWAS-Sprecher Amos Lungu bestätigte.

Unabhängig davon schlossen die Putschisten „bis auf Weiteres“ wegen der „Gefahr einer Intervention“ den Luftraum. Die Staats- und Regierungschefs des ECOWAS-Bündnisses würden in „den kommenden Tagen“ über das weitere Vorgehen beraten, hieß es von einer dem Bündnis nahestehenden Quelle.

Tags zuvor war ein vor einer Woche gestelltes Ultimatum der ECOWAS an die Militärjunta in Niger ausgelaufen, die Macht an die legitimen Institutionen zurückzugeben. ECOWAS hatte gedroht, andernfalls sei ein „Einsatz von Gewalt“ nicht auszuschließen.