Neues Bootsunglück vor Tunesien: Mindestens elf Tote

Bei einem neuen Bootsunglück vor der Küste Tunesiens sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Gerichts der tunesischen Hafenstadt Sfax heute mitteilte, wurden noch 44 Menschen vermisst. Zuvor war von vier Todesopfern die Rede.

Nach Augenzeugenberichten war das kaum seetüchtige Boot mit 57 Menschen an Bord von einem Strand nördlich von Sfax und gegenüber den Kerkennah-Inseln in See gestochen.

Die tunesische Küstenwache suchte dem Gerichtssprecher zufolge weiter nach Überlebenden sowie nach Hinweisen auf mögliche weitere Bootsunglücke. In den vergangenen Tagen wurden an den Stränden nördlich von Sfax insgesamt zwölf Leichen aufgefunden. Es sei unmöglich festzustellen, von welchem Boot sie stammten.

Italien: Regionen sollen mehr Menschen aufnehmen

Die norditalienischen Regionen Lombardei und Veneto sollen unterdessen gemeinsam weitere 9.000 Menschen aufnehmen. Das geht aus einem Plan des italienischen Innenministeriums hervor, das 50.000 Plätze für Asylsuchende finden muss.

Darüber hinaus müssen Unterkünfte für fast 10.000 unbegleitete Minderjährige aufgetrieben werden, die in diesem Jahr nach Fahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen sind.

Mehr als 130.000 Geflüchtete seien zurzeit in Italien untergebracht, doch die Zahl der Unterkünfte sei angesichts der neuen Ankünfte nicht mehr ausreichend, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Montag-Ausgabe).

Innenminister Matteo Piantedosi rief die 20 italienischen Regionen auf, Schulen, Sporthallen, Hotels und Kasernen zur Verfügung zu stellen, in denen Menschen untergebracht werden können. Gesucht werden etwa kleine Wohneinheiten für Familien und Frauen.