Grenzschutz fordert mehr Soldaten an Polens Grenze mit Belarus

Der polnische Grenzschutz will seine Kräfte an der Grenze zu Belarus um weitere 1.000 Soldaten verstärken. Grund dafür sind die vielen Versuche von Flüchtlingen bzw. Migranten, irregulär einzureisen.

Der Grenzschutz habe die Armee um die Abordnung der Soldaten ersucht, teilte Innenminister Maciej Wasik heute in Warschau mit. „Wir brauchen viel mehr Kräfte an der Grenze“, sagte er der Agentur PAP zufolge.

Wasik warf dem belarussischen Grenzschutz vor, die irregulären Grenzübertritte von Flüchtlingen zu organisieren. „Das wäre nicht möglich ohne Beteiligung belarussischer Behörden“, sagte er. Es häuften sich an der Grenze auch Fälle, bei denen polnische Grenzschützer und Soldaten von Flüchtlingen angegriffen würden.

Tausende Kräfte im Einsatz

An der polnischen Ostgrenze zu Belarus, die auch Außengrenze von EU und NATO ist, sind nach früheren Angaben bereits 5.000 Grenzschützer und 2.000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen Hilfe von 500 Polizisten bekommen.

Am Samstag versuchten nach Angaben der Grenzbehörde 160 Migranten, über die Grenze zu gelangen. Gestern seien es 147 Personen gewesen. Der Kommandeur des Grenzschutzes, Tomasz Praga, berichtete heute, dass die Zahlen dieses Jahr deutlich höher seien als 2022. Er nannte die Schleppversuche Teil einer hybriden Kriegsführung von Belarus gegen Polen. Die Menschen aus Afghanistan, Syrien, Bangladesch, Sri Lanka, Algerien und anderen Ländern versuchen über Belarus nach Polen und damit in die EU zu gelangen.