Drei Millionen Vertriebene wegen Machtkampfs im Sudan

Seit dem Ausbruch der Kämpfe im Sudan Mitte April sind nach UNO-Angaben bis Anfang August bereits drei Millionen Menschen im Land vertrieben worden. Zusätzlich seien inzwischen 880.000 Menschen über die Grenzen in Nachbarländer geflohen, berichtete das UNO-Nothilfebüro OCHA heute in Genf.

Aufnahmeländer sind die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, Ägypten, Äthiopien und der Südsudan. Die Versorgungslage sei verheerend. 20,3 Millionen Menschen – 42 Prozent der Bevölkerung des Sudans – wüssten inzwischen nicht mehr immer, wie sie ihre nächste Mahlzeit besorgen können. 6,2 Millionen Menschen könnten schon bald kaum noch zu essen haben.

Mitte April war ein lange schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten ausgebrochen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Präsident Abdel Fattah al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.