Ausschreitungen nach Koranverbrennungen in Bangladesch

In Bangladesch ist es nach der Verbrennung mehrerer Exemplare des Koran in dem mehrheitlich von Musliminnen und Muslimen bewohnten Land zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Wie ein Polizeibeamter heute der Nachrichtenagentur AFP sagte, ging die Polizei in der Nacht zuvor mit Gummigeschoßen und Tränengas gegen „mindestens 10.000 Menschen“ vor.

Deren Wut habe sich gegen zwei Männer gerichtet, die sie für die Schändung des den Musliminnen und Muslimen heiligen Buchs verantwortlich machten. Nach Polizeiangaben wurden bei den Zusammenstößen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei mindestens 14 Beamte verletzt. Angaben zur Anzahl verletzter Demonstrierender machte die Polizei zunächst nicht.

Bei einem der beiden für die Koranschändungen verantwortlichen Männer handelt es sich der Polizei zufolge um einen Schuldirektor. Beide Männer seien in der als besonders konservativ geltenden nordöstlichen Stadt Sylhet festgenommen worden, hieß es weiter. Dabei seien „45 verbrannte Koranexemplare beschlagnahmt“ worden.

Als Grund für die Verbrennung gaben die beiden von den Beamten als Nurur Rahman und Mahbub Alam bezeichneten Männer demnach an, dass die Exemplare „sehr alt“ gewesen seien und „einige Druckfehler“ aufgewiesen hätten. Einigen muslimischen Gelehrten zufolge ist die Entsorgung eines nicht mehr brauchbaren Koranexemplars dann zulässig, wenn sie respektvoll erfolgt.