Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Pokrowsk sind gestern nach Angaben aus Kiew mindestens fünf Menschen getötet worden. „Fünf Tote und 18 Verletzte als Ergebnis von zwei Angriffen auf ein Wohngebäude in Pokrowsk“, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram. Beim ersten Angriff habe es vier zivile Todesopfer gegeben, bei der zweiten Attacke sei auch ein hochrangiger Vertreter der Rettungsdienste in der Region Donezk getötet worden.
Zwei Raketen hätten ein Wohnviertel getroffen, in dem es auch Hotels, Restaurants und Geschäfte gebe, teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, in Telegram mit. Dazu veröffentlichte er mehrere Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen.
Moskau habe ein „gewöhnliches Wohnhaus“ getroffen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Twitter, der kürzlich in „X“ umbenannt wurde. Er veröffentlichte Aufnahmen eines typischen fünfgeschoßigen Gebäudes aus Sowjetzeiten, dessen oberste Etage zerstört war.
Moskau meldet Geländegewinne im Nordosten
Russland verbuchte indes nach eigenen Angaben entlang der Front bei Kupjansk im Nordosten der Ukraine Geländegewinne. In den „vergangenen drei Tagen“ seien russische Soldaten auf einer Länge von elf Kilometern „drei Kilometer tief in die Verteidigung des Feindes“ eingedrungen, so das Verteidigungsministerium in Moskau. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Die Armee habe ihre Lage entlang der dortigen Front verbessert und schlage weiter ukrainische Gegenangriffe zurück. Die ukrainischen Streitkräfte hatten das Gebiet um die Stadt Kupjansk in der Region Charkiw im September von Russland zurückerobert. Russland intensiviert seit einigen Wochen seine Angriffe in der Gegend aufs Neue und führt mittlerweile seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.