Montenegro und Kroatien streiten um historisches Schiff

Das Segelschulschiff „Jadran“ sorgt für diplomatische Spannungen zwischen Montenegro und Kroatien. Auslöser der jüngsten Streitigkeiten war eine Feierlichkeit Montenegros zum 90. Jubiläum „Jadrans“ vergangene Woche, das seit 1995 im montenegrinischen Militärhafen Tivat liegt.

Für Kroatien ist der Dreimaster jedoch ein „Symbol der jahrhundertelangen Seetradition Kroatiens“. Zagreb kritisierte die Veranstaltungen zum Jubiläum scharf und forderte eine bilaterale Lösung.

Das Segelschulschiff „Jadran“ 2008
Reuters/Stevo Vasiljevic

„Die Aneignung fremden Eigentums verstößt gegen die üblichen Bräuche, das Völkerrecht und die europäischen Werte, für die sich Montenegro entschieden hat“, heißt es in einer Protestnote, die von kroatischer Seite vermittelt wurde.

Der montenegrinische Regierungschef Dritan Abazovic reagierte: „Wir sind hier, um zu reden und alle Argumente zu hören, aber die Feier des 90. Jahrestages des Schiffes ‚Jadran‘ ist etwas, das in unsere Zuständigkeit fällt, und wir sollten es auch so behandeln.“

Das 60 Meter lange Segelschiff für die Marineausbildung war bis 1991 im Flottenregister der kroatischen Häfen eingetragen. Erst nach dem Zerfall Jugoslawiens verblieb die „Jadran“ in Montenegro, davor lag ihr Heimathafen in Split. Seither kommt es immer wieder zu Konfliktgesprächen bezüglich der rechtmäßigen Besitzansprüche des Schiffes.