Die Trauernden säumten die Küstenstraße, an der O’Connor gewohnt hatte und über die der Trauerzug führte. Auch vor O’Connors Haus wurden Blumen, Nachrichten und irische Fahnen niedergelegt. Die Sängerin war am 26. Juli im Alter von 56 Jahren in London verstorben. Die Todesursache ist noch nicht bekannt.
Der Weg führte über einen Kilometer entlang der Straße bis zum anderen Ende der Strandpromenade. Nach dem öffentlichen Teil wurde die Beerdigung in privatem Rahmen abgehalten. In einer Erklärung der Familie hieß es, die Sängerin habe „das Leben in Bray und die Menschen dort geliebt“. Der Trauerzug sei die Gelegenheit für viele, O’Connor „die letzte Ehre zu erweisen“.
In Medien wurde berichtet, dass man „eine Stecknadel (hätte) fallen hören können“, als der Trauerzug zum ersten Mal vor O’Connors ehemaligem Haus angehalten habe. Danach hätten die Anwesenden mehr als eine Minute lang geklatscht. Viele weinten und umarmten einander, hieß es.
Tausende gingen hinter dem Leichenwagen her, einige warfen Blumen, andere hielten ihre Köpfe gesenkt. Der Trauerzug wurde von einer Polizeieskorte und einem Auto begleitet, aus dessen Lautsprechern der Song „Natural Mystic“ von Bob Marley & The Wailers erklang, wie die „Irish Times“ berichtete.
„Nothing Compares 2 U“ vielfach zu hören
Auch Refrains ihres ikonischen Hits „Nothing Compares 2 U“ seien allerorten zu hören gewesen. Die Menschen wippten zu Musik aus Handys und Lautsprechern und sangen teilweise mit, hieß es. Vor O’Connors Haus wurde ein rosafarbener Sessel gestellt. Ein Anwesender sagte Medien, dass man O’Connor oft vor ihrem Haus gesehen habe, als sie die Wellen im Meer beobachtete.
Tausende bei Abschied von Sinead O’Connor
Knapp zwei Wochen nach dem Tod von Sinead O’Connor haben Tausende Menschen in ihrem irischen Wohnort Bray bei einem Trauerzug Abschied von der Sängerin genommen. O’Connor war am 26. Juli im Alter von 56 Jahren in London gestorben.
„Wir werden nie wieder eine Frau wie Sinead in Irland sehen“, sagte Veronica Kelly, die extra in der Nacht aus der Stadt Shannon angereist war, im Gespräch mit Reportern. „Sinead hat denen ohne Stimme eine Stimme gegeben. Sie hatte keine Angst, ihre Meinung zu sagen, und hat sich für Schwarze und die Rechte von Homosexuellen und Flüchtlingen eingesetzt.“
„Tiefer Einfluss auf irisches Volk“
„Der Ausdruck von Trauer und Wertschätzung für das Leben und Werk von Sinead O’Connor zeigt den tiefen Einfluss, den sie auf das irische Volk hatte“, sagte der irische Präsident Michael D. Higgins, der auch anwesend war. „Der einzigartige Beitrag Sineads enthielt die Erfahrung einer großen Verletzlichkeit gepaart mit einem großartigen, außergewöhnlichen Maß an Kreativität, das sie durch ihre Stimme, ihre Musik und ihre Lieder zum Ausdruck brachte“, sagte er weiter.
„Eire liebt Sinead“
Dass der Andrang in Bray groß werden würde, hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Zugsverbindungen in den Küstenort südlich der Hauptstadt Dublin seien „deutlich stärker frequentiert als üblich“, hieß es von Irish Rail. Auf dem nahe gelegenen Hügel Bray Head erinnerte eine Installation an O’Connor: „Eire (Irland) liebt Sinead“, stand dort in großen Buchstaben und einem Herzen.