Kopenhagens Freistadt Christiania: Protest gegen Drogenmeile

Einwohnerinnen und Einwohner der Kopenhagener Freistadt Christiania haben aus Protest gegen kriminelle Gangs die Eingänge zur berüchtigten Drogengasse der alternativen Wohnsiedlung blockiert. „Die Aktion findet in der Hoffnung statt, Christiania von der Tyrannei der Banden und Rocker zu befreien“, so die Gruppe heute.

Sie protestierte damit gegen eine Reihe von Gewalttaten rund um die „Pusher Street“, die mit dem Einfluss im Drogengeschäft zu tun hatten.

Blockierte Pusher-Street in Kopenhagen
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In der „Pusher Street“ verkaufen teils vermummte Männer an kleinen Ständen Haschisch. Diese Gasse verbarrikadierte eine größere Gruppe von Einwohnern in der Nacht unter anderem mit Betonabsperrungen und einem Container.

„Die ‚Pusher Street‘ ist geschlossen“, stand auf einem Betonklotz geschrieben. Einige der Blockaden waren am Vormittag aber bereits wieder zur Seite geschoben oder umgekippt worden, wodurch die Straße wieder zugänglich war.

Appell an Politik

Die Blockadeaktion richte sich nicht gegen die vielen Menschen, die Cannabis zur Entspannung und verantwortungsvoll benutzten, erklärte die Gruppe. Man rufe jedoch dazu auf, Haschisch nicht in Christiania zu kaufen. Die Akteure in der „Pusher Street“ hielten sich nicht an die Gesetze und Werte der Freistadt, das verdiente Geld finanziere nicht Christiania, sondern Gangs.

„Die organisierte Kriminalität saugt die Energie aus all den positiven Dingen, die wir in Christiania gerne wollen“, stellten die Bewohner der Freistadt klar. Sie hätten Angst und fühlten sich machtlos. An Politik und Polizei gewandt fragten sie: „Warum schließt ihr die ‚Pusher Street‘ nicht einfach? Weil ihr nicht wollt? Oder weil ihr nicht könnt?“