Auch Litauen will Kräfte an Grenze zu Belarus verstärken

Der litauische Grenzschutz will als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus seine Kräfte an der Grenze zu Belarus verstärken. „Wir planen, unser Kontingent in naher Zukunft zu erhöhen“, sagte Grenzschutzchef Rustamas Liubajevas nach einem Treffen mit Staatspräsident Gitanas Nauseda heute in Vilnius.

Wie viele zusätzliche Beamte an der Grenze eingesetzt werden sollen, verriet der oberste Grenzschützer des baltischen EU- und NATO-Landes nicht. Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus. Auch die Schließung von Grenzübergängen wird überlegt.

Litauen fürchtet Provokationen

Das Land ist wie auch Polen wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland besorgt. „Die Wahrscheinlichkeit von Provokationen ist hoch“, sаgte Liubajevas, auch wenn bisher nichts passiert sei. Die Lage an der Grenze sei stabil, aber angespannt.

Nach Angaben von Liubajevas könnten bis zu 4.500 Wagner-Kämpfer im Nachbarland sein – nur wenige davon hielten sich gegenwärtig in Grenznähe auf. Die Lage ist auch angespannt, weil Schutzsuchende aus Krisengebieten nach Litauen gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar befördert wird.