WIFO: Österreichs Wirtschaft dürfte weiter schrumpfen

Österreichs Wirtschaft, die seit Mitte 2022 in einer Stagnationsphase verharrt, ist im zweiten Quartal 2023 geschrumpft. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) hervor.

Besonders betroffen waren Dienstleistungsbereiche, das Bauwesen und die Industrie. „Der Mangel an Nachfrage ist mittlerweile das wichtigste Produktionshindernis“, sagte der Autor des WIFO-Berichts, Christian Glocker.

Für das dritte Quartal deuten Frühindikatoren auf einen weiteren BIP-Rückgang in Österreich hin. Neben kurzfristigen Herausforderungen könnten auch mittelfristige Probleme wie der Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit die Exportwirtschaft belasten.

Kopf: Ergebnisse „alarmierend“

Der Wirtschaftskammer-Generalsekretär und ÖVP-Politiker Karlheinz Kopf bezeichnete die Ergebnisse der WIFO-Schnellschätzung als „alarmierend“. Kopf forderte eine Reihe von Maßnahmen von der türkis-grünen Bundesregierung.

SPÖ, FPÖ und NEOS kritisieren Regierung

Der Bericht „bestätigt“ aus Sicht des SPÖ-Wirtschaftssprechers Christoph Matznetter, „dass Österreichs Wirtschaft aufgrund falscher Entscheidungen der Bundesregierung weiter schrumpft“. ÖVP und Grüne sähen dieser Abschwungphase tatenlos zu. Daher habe „Österreich die höchste Teuerungsrate in Westeuropa“. In Ländern mit niedrigerer Inflation zeige sich hingegen der Nutzen regulierender Eingriffe des Staates.

Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl sah via Aussendung „ÖVP und Grüne mit ihrer völlig verfehlten Politik den Wohlstand in Österreich an die Wand fahren“. Die beiden Regierungsparteien müssten die Interessen der eigenen Bevölkerung und der eigenen Wirtschaft an erste Stelle reihen – „und nicht jene von irgendwelchen Eliten“.

„In den vergangenen drei Jahren hat die Regierung die Nachfrage mit unzähligen Hilfszahlungen künstlich angekurbelt“, sagte NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker. „Man kann aber ein Land nicht aus der Krise herausfördern, das zeigt sich jetzt.“