„Nachbar in Not“: Bisher 98 Mio. Euro gespendet

Vor fast eineinhalb Jahren hat Russland die Ukraine angegriffen. Die Zahl der Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, stieg innerhalb dieser Zeit von drei auf fast 18 Millionen. Noch am 24. Februar 2022 starteten der ORF und „Nachbar in Not“ einen Spendenaufruf.

Die Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher war beispiellos: 56 Millionen Euro wurden seither gespendet. Die Bundesregierung verdoppelte im Frühjahr 2022 die Spendensumme mit Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds in der Höhe von knapp 42 Millionen Euro.

Grafik zu Spenden für Nachbar in Not
Grafik: APA/ORF; Quelle: Nachbar in Not/Caritas

Daraus ergibt sich eine bisherige Gesamtspendensumme von 98 Millionen Euro für die Hilfe von „Nachbar in Not“ in der Ukraine. Mehr als 1,7 Millionen Menschen wurden so bei den „Nachbar in Not“-Hilfsprojekten erreicht.

„Langer Atem“ erforderlich

Von einem Einsatz, den es so „noch nie gegeben“ habe, sagte Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig über die Hilfsaktion. Größenordnung und Dauer seien einzigartig. Auch der Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, Andreas Knapp, zeigte sich von der Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher begeistert.

„Wir brauchen aber den berühmten langen Atem“, sagte Knapp. Die Hilfe müsse andauern. „Wenn wir jetzt aufhören, würde vieles zusammenbrechen.“ Besonders dramatisch sei die Lage für zwei „vulnerable Gruppen“: Ältere und Kinder.

Von Grundversorgung bis Bargeldhilfe

Die Einsatzbereiche der Hilfsgelder umfassen sowohl die lebensnotwendige Grundversorgung als auch die Finanzierung von Fachleuten für spezielle Situationen wie Wasserspezialisten, die nach dem Bruch des Kachowka-Staudammes im Juni zum Einsatz kamen. Durch die Spenden könne auch Brennmaterial besonders für den Winter zur Verfügung gestellt werden.

Insgesamt wurden laut „Nachbar in Not“ bisher 495.000 Menschen mit Hygienepaketen unterstützt und 385.000 mit Lebensmitteln und Wasser. Außerdem seien 210.000 Plätze in Notunterkünften bereitgestellt worden. 305.000 Menschen erhielten psychosoziale Hilfe. Wichtig für die Menschen sei auch die von „Nachbar in Not“ initiierte Bargeldhilfe, sagte Opriesnig. Davon hätten bisher 97.000 Menschen profitiert.

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