„Searching for Sugar Man“: Sänger Sixto Rodriguez gestorben

Der US-Singer-Songerwriter Sixto Rodriguez ist tot. Er starb im Alter von 81 Jahren, wie seine Familie auf seiner offiziellen Website bekanntgab. Rodriguez schrieb mit seiner bewegenden und ungewöhnlichen Karriere Musikgeschichte: Er wurde ohne sein Wissen in einigen Ländern zum Star, erst spät konnte er die Lorbeeren für seine Musik ernten. Sein Leben wurde 2012 im Dokumentarfilm „Searching for Sugar Man“ nachgezeichnet, der 2013 den Oscar für die beste Doku gewann.

US-Singer-Songerwriter Sixto Rodriguez
AP/Invision/Evan Agostini

Der in Detroit geborene Musiker nahm Anfang der 70er Jahre zwei Platten auf. Aufgrund fehlenden Erfolgs hing er die Musikerkarriere aber bald an den Nagel, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Ab Mitte der 70er wurde sein Folkrock sowohl in Australien als auch in Südafrika enorm erfolgreich. Vom Erfolg in Australien erfuhr Rodriguez erst spät, Ende der 70er Jahre spielte er dort einige Konzerte, zog sich danach aber wieder ins Privatleben zurück und schloss ein Philosophiestudium ab.

Erst 1998 von eigener Popularität erfahren

Noch abenteuerlicher verlief seine Karriere in Südafrika: In dem durch die Apartheid isolierten Land wurden seine Songs als Protestlieder gefeiert. Über den Musiker war praktisch nichts bekannt, man ging davon aus, der Sänger sei tot. Umgekehrt wusste Rodriguez nicht von seiner Popularität in dem Land. Erst 1996 begann ein südafrikanischer Fan die Suche nach dem Künstler, über eine Website wurde er 1998 schließlich gefunden. Noch im selben Jahr spielte Rodriguez mehrere gefeierte Konzerte in Südafrika, auch in andern Ländern wurde seine Musik populär.

Sicto Rodriguez in einer Filmszene von „Searching For Sugar Man“ (2012)
IMAGO/Mary Evans

Der schwedische Filmemacher Malik Bendjelloul zeichnete schließlich die außergewöhnliche Karriere in der Filmbiografie „Searching for Sugar Man“ nach. Der Film überzeugte Kritikerinnen und Kritiker und Publikum – und förderte seine Popularität noch einmal: Nach dem Erfolg des Films stiegen Rodriguez’ Alben zum ersten Mal in die US-Charts ein.

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