Waldbrände auf Hawaii, im Gebiet von Maui County
Reuters/Clint Hansen of Maui Real Estate
Brände auf Hawaii

Menschen flüchten ins Meer

Auf Hawaii haben sich zahlreiche Menschen wegen schwerer Busch- und Waldbrände in Sicherheit bringen müssen und sind dabei teilweise sogar ins Meer gesprungen. Die von Winden des Hurrikans „Dora“ angefachten Feuer wüteten am Mittwoch auf den Inseln Maui und Hawaii (Big Island), wie die Behörden mitteilten. Mindestens sechs Menschen kamen bei den Bränden ums Leben.

Das gab der Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bisson, am Mittwoch bekannt. Die Rettungsarbeiten dauerten noch an. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht absehbar, hieß es. Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer „schrecklichen Katastrophe“.

Die geschäftsführende Gouverneurin des US-Bundesstaates im Pazifik, Sylvia Luke, rief den Notstand aus und aktivierte die Nationalgarde. Dem Nachrichtensender CNN sagte Luke, es würden Evakuierungen vorgenommen. Eine Zahl von Betroffenen konnte sie zunächst nicht nennen. US-Präsident Joe Biden würde die Brände beobachten, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses unterdessen mit.

Von den Flammen getroffen wurde unter anderem die bei Touristen und Touristinnen beliebte Westküste der Insel Maui. Medienberichten zufolge wurden in der Stadt Lahaina Dutzende Gebäude zerstört. Menschen sprangen dort sogar ins Meer, um vor den Flammen zu flüchten.

Feuer in der Straße von Lahaina (Maui)
AP/Alan Dickar
Die Stadt Lahaina ist von den Feuern betroffen – Berichten zufolge wurden zahlreiche Gebäude zerstört

Küstenwache rettete Menschen aus dem Wasser

Die US-Küstenwache teilte auf Twitter (X) mit, zwölf Menschen aus dem Wasser gerettet zu haben. „Menschen springen ins Wasser, um den Flammen zu entgehen“, sagte Kenneth Hara von der Küstenwache im regionalen Fernsehen. „Die Küstenwache leistet derzeit Unterstützung.“

Schwere Waldbrände wüten auf Hawaii

Auf Hawaii spitzt sich die Lage wegen starker Busch- und Waldbrände auf der Insel Maui zu. Es handelt sich um mehrere aktive Brände, die dringende Evakuierungen mehrerer Orte erforderlich machten. Für die beiden Bezirke Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen. Dadurch werde die Nationalgarde von Hawaii mobilisiert, um die Einsatzkräfte in den betroffenen Gemeinden zu unterstützen.

Die geschäftsführende Gouverneurin Luke sagte CNN, es seien bereits Hunderte Hektar Land verbrannt. Luke sagte außerdem, die örtlichen Krankenhäuser seien „überlastet mit Patienten mit Verbrennungen“ und Menschen, die Rauch eingeatmet hätten. „Die Realität ist, dass wir Menschen aus Maui ausfliegen müssen, um ihre Verbrennungen zu behandeln.“ Allerdings blieb noch unklar, wie viele Menschen tatsächlich verletzt wurden. Ihr Büro konnte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP keine Details nennen.

Waldbrände in der Nähe von Lahaina auf Hawaii
Reuters/County of Maui/Zeke Kalua
Die von Winden des Hurrikans „Dora“ angefachten Feuer wüteten auf den Inseln Maui und Hawaii (Big Island)

Zahlreiche Haushalte ohne Strom

Teilweise fiel in den betroffenen Gebieten der Notruf aus. Nach Angaben der Website Poweroutage.us waren auf ganz Hawaii zudem mehr als 15.000 Haushalte und Geschäfte ohne Strom. Auf den Flugverkehr wirkten sich die Brände bisher kaum aus, wie Daten der Website Flightaware.com zeigen.

Von nicht notwendigen Reisen nach Maui wird aber abgeraten, teilte Hawaiian Airlines gegenüber CNN mit. Fluglinien wie Hawaiian Airlines, American Airlines, Southwest Airlines und United Airlines verzichten zudem auf Umbuchungsgebühren für Reisen zum und vom Flughafen Kahului auf der Insel Maui. Auf dem Flughafen finden einem Twitter-Posting des Airports zufolge bisher rund 1.800 Reisende Unterschlupf.

„Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben“, zitierte CNN die stellvertretende Gouverneurin von Maui.

Brände auf Hawaii unterscheiden sich von vielen Bränden im Westen der USA. Sie brechen eher in großen Graslandschaften auf den trockenen Seiten der Inseln aus und sind im Allgemeinen viel kleiner als Brände auf dem Festland. Durch die Flammen kann es aber zu großen Umweltschäden kommen: Wenn auf einen Brand etwa heftige Regenfälle folgen, bei denen lose Erde ins Meer getragen wird, können Korallenriffe Schaden nehmen.