Fall Epstein: US-Gericht weist Klage gegen JP-Morgan-Vorstand ab

Aktionäre der US-Großbank JP Morgan sind in den USA mit einer Klage gegen den Vorstand im Zusammenhang mit Geschäften mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gescheitert.

Ein Bundesgericht in Manhattan wies gestern die Klage gegen Vorstandschef Jamie Dimon und den Verwaltungsrat ab, Hinweise auf den in Ungnade gefallenen Ex-Kunden ignoriert zu haben.

Richter Jed Rakoff erklärte, die Aktionäre hätten es versäumt, vor Einreichung der Klage den Vorstand der Bank direkt aufzufordern, auf ihre Bedenken einzugehen oder zu beweisen, dass das aussichtslos sei.

Rakoff machte keine weiteren Angaben zu seiner Begründung und ging auch nicht auf die konkreten Vorwürfe bezüglich der Beziehung der größten US-Bank zu Epstein ein. Er werde seine Argumentation zu gegebener Zeit erläutern, sagte der Richter.

Weitere Klagen

Bei Richter Rakoff sind noch zwei weitere Klagen gegen JP Morgen anhängig: Die Jungferninseln fordern mindestens 190 Millionen Dollar Schadenersatz, während ein Vergleich mit den Opfern über 290 Millionen Dollar (rund 264 Mio. Euro) noch nicht endgültig gerichtlich abgesegnet ist.

Auch die Klage von JP Morgan gegen ihren früheren Spitzenmanager Jes Staley wegen Verheimlichung seiner Kontakte zu Epstein ist weiterhin anhängig.

Epstein hatte sich 2019 in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen, nachdem er wegen Menschenhandels und sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftet worden war. Er war bis 2013 ein wichtiger Kunde im Privatkundengeschäft von JP Morgan.