Mortezai-Film im Wettbewerb von Sarajevo Film Festival

Mit dem Sarajevo Film Festival startet heute das wichtigste und größte Filmfestival Südosteuropas mit doppelter österreichischer Beteiligung: Das Festival, das bis 18. August läuft, zeigt eine Personale von Österreichs Erfolgsregisseurin Jessica Hausner sowie die Weltpremiere von Sudabeh Mortezais „Europa“ im Wettbewerb.

Die iranischstämmige Regisseurin ist für ihren Vorgängerfilm „Joy“ (2018) mehrfach ausgezeichnet worden. In „Europa“ erzählt sie anhand eines albanischen Tals von den „Schattenzonen und Ambivalenzen hinter dem Konstrukt Europa“.

Protagonistin ist die junge Managerin Beate, die für einen multinationalen Konzern namens „Europa“ auf dem Balkan unterwegs ist. Ihr vorgebliches Ziel: „Philanthropie und Investitionen in unterentwickelten Regionen zu fördern“, wie es im Ankündigungstext heißt. Dabei gerät sie mit einem eigensinnigen Bauern in Konflikt, der sich weigert, das Land seiner Vorfahren zu verkaufen. Der Kinostart in Österreich ist für den 3. November vorgesehen.

49 Filme im Wettbewerb

Insgesamt konkurrieren 49 Filme um die „Heart of Sarajevo“-Preise. In den vier Wettbewerbssektionen des Festivals – Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm und Studentenfilm – werden 22 Welt-, zwei internationale, 22 regionale und drei nationale Erstaufführungen gezeigt, darunter auch „Blackbird Blackbird Blackberry“ der Schweizer Filmemacherin Elene Naverianis, „Animal“ der griechischen Filmemacherin Sofia Exarchou und „Tigru“ des rumänischen Regisseurs Andrei Tanase.

Eröffnet wird das Festival mit Nenad Cicin-Sains „Kiss the future“, einer Dokumentation über das Weiterleben der kreativen Underground-Community im belagerten Sarajevo der 1990er Jahre, die von Matt Damon und Ben Affleck produziert worden ist.